Katarakt (Grauer Star):
Häufig gestellte Fragen
Was ist nach der Operation zu erwarten?
Normalerweise gibt es nach der Operation keine sichtbaren Narben. Manchmal ist die Bindehaut des Auges leicht gerötet. Nach der Operation erhalten Sie einen Verband, der am nächsten Tag wieder entfernt wird. Typischerweise treten keine Schmerzen oder Beschwerden auf. Sollten Kopfschmerzen auftreten, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt. Die endgültige Sehschärfe wird nach wenigen Tagen erreicht. Besprechen Sie Berufstätigkeit und sportliche Aktivität mit Ihrem Arzt vor der Operation. In den ersten zwei bis vier Wochen sollten Sie nicht schwimmen gehen, um das Risiko einer Operation zu minimieren.
Benötige ich nach der Katarakt-Operation noch eine Brille?
Es gibt zwei Möglichkeiten, auf das Tragen einer Brille zu verzichten: entweder wird ein Auge für die Ferne und eines für die Nähe eingestellt (sogenannte Monovision) oder es werden in beide Augen multifokale Intraokularlinsen implantiert (Multifokale Trifokallinsen). Mit beiden Verfahren gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass keine Brille mehr getragen werden muss.
Wann kann ich wieder arbeiten?
Die Mehrzahl der Patienten mit Grauem Star älter sind und in der Regel von der Arbeit im Ruhestand. Der Graue Star kann jedoch auch in viel jüngeren Patienten auftreten. Jeder Mensch erholt sich anders und hat andere Bedürfnisse. Die Kataraktchirurgie führt zu einer schnellen Rehabilitation, ist aber abhängig von einem normalen Wundheilungsverlauf. Wenn Sie einen körperlich anstrengenden Beruf haben oder gegenüber Staub und Hitze exponiert sind, besprechen Sie Einzelheiten mit ihrem Arzt.
Muss ich Gläser nach der Operation verwenden?
Die Brechkraft der Linse wird mit hoher Genauigkeit berechnet, gelegentlich ist eine geringe Korrektur beim Sehen in die Ferne erforderlich. Zum Lesen benötigen Sie eine Brille. In besonderen Fällen wird die Linse für eine bestimmte Entfernung ausgewählt. Wenn Sie dies wünschen, besprechen Sie es vor der Operation.
Gibt es eine Linse für die Ferne und die Nähe?
Multifokale Intraokularlinsen erlauben in den meisten Fällen ein gutes Sehen ohne Brille, Für die Ferne, den Intermediärbereich und die Lesedistanz. Etwa 30% der Patienten benötigen eine leichte Brillenkorrektur postoperativ.
Wie funktioniert eine multifokale Linse?
Eine multifokale Linse enthält mehrere konzentrische Ringe von Prismen. Ein Teil des Lichts wird für den Fernbereich, ein weiterer für den Intermediärbereich und ein weiterer für den Nahbereich verwendet. Die Prismen führen zu einer leicht erhöhten Blendungsempfindlichkeit.
Kann eine fortgeschrittene Katarakt Probleme bereiten?
Wenn die Katarakt reift, neigt sie dazu, härter zu werden. Man benötigt mehr Ultraschallenergie, um den Linsenkern zu verflüssigen und abzusaugen. Wenn der Kern sehr hart ist (braune Katarakt), kann eine spezielle Operationstechnik sinnvoll sein (extrakapsuläre Operationstechnik). Dabei wird der Linsenkern komplett aus dem Auge herausgespült.
Was ist der Unterschied zwischen einer faltbaren und nicht-faltbaren Linsen?
Faltbare Linsen haben einen Durchmesser von 6,0 mm und bestehen meistens aus Acrylkunststoff. Sie sind gut verträglich und können sich nicht erneut eintrüben. Faltbare Linsen werden über eine 2.8 mm Öffnung in das Auge injiziert und entfalten sich im Kapselsack. Nicht-faltbare (harte) Linsen haben einen Durchmesser von 5,5 bis 6,0 mm. Eine 2,8 mm Inzision muss auf 6,0 mm vergrößert werden, um sie einzuführen. Der Tunnelschnitt bleibt selbstdichtend und erfordert keine Nähte.
Welche allgemeinmedizinische Überwachung wird während der OP durchgeführt?
Während der Operation werden der Blutdruck, Puls, EKG (Elektrokardiogramm) und die Sauerstoffsättigung kontrolliert.
Wie wird die IOL-Stärke berechnet?
Die Berechnung der IOL wird mit optischen Verfahren durchgeführt. Anschließend wird mit Ihnen besprochen, welche Korrektur vorgesehen ist (z.B. für die Ferne oder für die Nähe).
Wie wird das Auge betäubt?
In der Regel ist eine Betäubung mit lokal angewandten Augentropfen ausreichend. Ergänzend wird das Augeninnere betäubt durch ein Lokalanästhetikum. Während der Operation verspüren Sie keinerlei Schmerzen. In bestimmten Fällen ist auch eine kurze Allgemeinnarkose möglich.